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St. Margaretha Bruttig

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St. Margaretha in Bruttig

Das Gebäude:

1. Kirchenbau: Um 800 als Eigenkirche eines Grundherren (?) errichtet. Um 1050 durch

den Bischof von Trier zur Pfarrkirche für Bruttig, Fankel, Valwig, Ernst und Ellenz erhoben. Der Pfarrbezirk reichte bis an die Großpfarrei Eller. Schutzpatron war höchstwahrscheinlich der

Hl. Remigius

Nach 1490: Bau einer neuen gotischen Kirche, Pfarrhaus und Kellereigebäude (links neben dem

Kirchenschiff), Fertigstellung: 1507 (Jahreszahl über dem Turmportal)

            Schutzpatronin wurde nun die Hl. Margaretha

 

1845 – 1847: Neubau des Kirchenschiffes im Neu-Romanischen Stil, nach Plänen des

Architekten Carl Riemann, durch den Bauunternehmer Lorenz Dalmar  aus Cochem, mit einer fast dreimal so großen Grundfläche, war nur möglich, indem man das Kirchenschiff leicht schräg nach rechts verschoben, am bestehenden alten Pfarrhaus vorbei errichtete. Das neue Pfarrhaus, rechts neben der Kirche, wurde 1824 fertiggestellt.

 

1847:  Riemann hatte auch einen einfachen Hochaltar mit einem monumentalen Kruzifix und

den beiden, fast lebensgroßen, Assistenzfiguren der Mutter Gottes und des Apostels Johannes entworfen. Das Gleiche gilt für die beiden Maria- und Josef-Seitenaltäre. Das Kruzifix, möglicherweise auch die beiden Assistenzfiguren, wurden vom Bildhauer H. Wesche aus Koblenz geschaffen.

 

1857:  Die ersten Risse im Gewölbe wurden festgestellt, die Außenmauern waren zu schwach

bemessen, um den Schub des Gewölbes von ca. 12 m standzuhalten.

 

1868:  Wurden Anker über dem Gewölbe eingezogen die das Problem aber leider nicht

beseitigen konnten.

 

1888/89: Wurde der neue Hochaltar von der Firma Port aus Münster-Maifeld in Eichenholz

hergestellt und 1891 konsekriert. Das Große Kruzifix und die beiden Assistenzfiguren waren in den neuen Altar integriert worden.

 

1951 – 1964: In der Amtszeit von Pfarrer Matthias Lambertz wurden wichtige Bau- und

Reparaturarbeiten in der Kirche und im Pfarrhaus vorgenommen.

 

19553: Wurden unter dem Gewölbe, die jetzt sichtbaren Anker eingezogen, sie konnten

das Mauerwerk wieder stabilisieren. Damit war die unmittelbar bevorstehende Schließung der Kirche aus Sicherheitsgründen abgewendet!

 

1956: Durch diese Bauarbeiten, bei denen auch die entstandenen Risse im Gewölbe

beseitigt wurden, war eine Neuausmalung des Kircheninnenraumes notwendig geworden. Bei der Beseitigung der Risse wurden die bildlichen Darstellungen am Gewölbe über dem Chorraum stark beschädigt, und um ein Durchscheinen durch den hellen Neuanstrich zu verhindern, wurde die gesamte Farbfassung in diesem Bereich abgekratzt und ist dadurch für immer verloren. Bei dieser Neuausmalung wurde auf die alte Farbfassung, die aus den Jahren um 1900-1912 stammte, leider keine Rücksicht genommen. Der Raum wurde überwiegend, dem Geschmack der Zeit angepasst, in heller Farbe gestaltet und die Rundungen an den Fenster- und Bogenflächen mit einer pastellfarbigen Linie betont. Die Säulen wurden farbig marmoriert. Der Hochaltar und die beiden in Aufbau und Aussehen identischen (Maria und Josef) Seitenaltäre, wurden mit überwiegend blaugrauen Farbtönen übermalt. Ferner wurde die Kommunionbank vom erhöhten Chorraum nach unten versetzt. Als nächstes wurde der Glockenstuhl instand gesetzt und die Glocken bekamen ein elektrisches Läutewerk, und die erste elektrische Verstärkeranlage wurde installiert. Erneuert wurde auch die nicht mehr funktionierende Warmluft-Heizung aus den 1920er Jahren.

 

1965/67: Mit dem Amtsantritt von Pfarrer Lierow (1965 – 1972) wurden grundlegende

Veränderungen im Sinne des II. Vatikanischen Konzils vorgenommen. Der Hochaltar, die Kanzel sowie die beiden Seitenaltäre wurden abgebaut und verbrannt! Die beiden Assistenzfiguren wurden im Pfarrgarten vergraben! Das große Kruzifix wurde im Turmeingang aufgestellt. In der Chorrückwand wurde das Rundfenster gebrochen und in der rechten Seitenwand des Kirchenschiffes eine Nische für die Heiligenfiguren, die aus Holz waren, angelegt. Nach dem Abbruch des Hochaltares rückte das spätgotische Sakramentshaus aus rotem Sandstein, ein Werk aus der Bauzeit der alten Kirche, in den Mittelpunkt. Es war beim Neubau 1845 in die Chorrückwand eingelassen worden und durch den wuchtigen Hochaltar nicht sichtbar.

 

1969:  Der Chorraum wurde ganz umgestaltet und ein Altartisch, ein Vorlesepult, das auch

als Kanzel benutzt wird sowie eine Säule für die neue Muttergottesstatue aus portugiesischem Marmor wurde angeschafft.

 

1970:  Die Turmgalerie aus rotem Sandstein war marode und baufällig. Deshalb wurde sie erneuert,

allerdings nicht mehr aus Sandstein, sondern aus Betonwerkstein! Bei dieser Gelegenheit wurde auch das Mauerwerk in Höhe der Glockenstube mit einem Beton-Ringanker und -Streben verstärkt, das Turmgebälk renoviert und der Turmhelm mit Naturschiefer neu eingedeckt.

 

1978/79: Einbau einer modernen Warmluftheizung die den Anforderungen eines so großen

Saalbaues gerecht wird.

 

1987:  Neueindeckung des Kirchendaches mit spanischem Naturschiefer.

 

2008/9: Zweite Erneuerung der Turmgalerie. Dieses Mal wurde Basalt aus China

verwand, da der Betonwerkstein den extremen Witterungseinflüssen nicht standhalten konnte. Erneuert wurden auch eine Reihe der Sandsteingewände und Pfeiler der Rundbogenöffnungen des Turmes und die Nische für die Figur der Hl. Margaretha.